Abstract: Das Phänomen der #FilterBubble betrifft uns alle – ganz persönlich und individuell. Das Internet mit all seinen Angeboten und auch unsere Bereitschafft persönliche Daten von uns preiszugeben, hat sich in nur wenigen Jahren massiv verändert. Um der Frage nach den gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklungen nachzugehen, wird zunächst der Begriff der Filterblase definiert. Der Wortschöpfer @Eli Pariser beschreibt wie Algorithmen zunehmend unsere Betrachtung der Welt verändern.

Ein ähnlicher Effekt wird mit der Echokammer beschrieben, welche ebenfalls eine zunehmende Isolation von Individuen in sozialen Netzwerken bestärkt. Die aktuelle Studienlage in diesem Feld ist umstritten. Es zeigen sich jedoch plattformspezifische Tendenzen, die zum Teil eine erhöhte Diversität im Informationsangebot zeigen, aber auch politische Verlagerungen zur Rechten oder Linken begünstigen können.

Angesichts politischer Themen, die die Gesellschaft spalten, findet Pariser hierfür Gründe in den sozialen Medien und spricht hierbei von einer „Plattform Crisis“. Die Plattformen bieten nicht den Diskursraum, der angesichts der großen Herausforderungen der Menschheit nötig wären. Die Polarisierung ist mitunter so weit vorrangeschritten, dass sich völlig gegenteilige Weltsichten und Realitäten zeigen, auf dessen Grundlage Debatten nicht mehr möglich sind.

Um dieser Situation mündig als Nutzer:in, als Bürger:in zu begegnen, muss man die Mechanismen hinter diesen Plattformen kennen und aktiv seine eigene Informationswelt so gestalten, dass man sich Methoden aneignet, die der personalisierten Filterung von Algorithmen entgegenwirken.

Abstract: Gegenwärtige Angriffe auf demokratische Prozesse und ein Aufleben des Populismus erwecken den Anschein, die Demokratie könnte sich in einer Krise befinden. Nach dem Soziologen @Jürgen Habermas zeigt sich das Wesen einer Demokratie in der Partizipation seiner Mitglieder und dessen Qualität bemisst sich an der politischen Öffentlichkeit.

In der aktuellen Untersuchung des Werks Strukturwandel der Öffentlichkeit von Habermas widmen sich zahlreiche Autor:innen der Frage eines erneuten Strukturwandels. Es zeigt sich die Herausbildung einer neuen digitalen Öffentlichkeit. Die Strukturen der digitalen Plattformen fördern eine Fragmentierung der Öffentlichkeit in #Teilöffentlichkeiten, welche sich negativ auf die Qualität der Verständigung und der Meinungs­bildung in sozialen Netzwerken auswirken.

In den aktuellen Zahlen des Democracy Index 2021 wird der Verlust demokratischer Qualitäten global und national sichtbar. Der Abwärtstrend wurde in den vergangen zwei Jahren zusätzlich durch die Pandemie verstärkt. Auch die Bundestagswahl 2021 stand unter dem Zeichen der anhaltenden Pandemie. Begleitet wurde der Wahlkampf von umfassenden Desinformationskampagnen in den sozialen Medien, die sich zum einen gegen demokratische Institutionen und zum anderen gegen bestimmte Parteien und Politiker:innen richteten.

Mittlerweile zeigen sich einige Plattformen gewillt, gegen #Desinformation vorzugehen. Die im Zusammenarbeit mit der EU-Kommission beschlossenen Maßnahmen werden bisher jedoch nur „selbstregulierend“ von den Plattformen umgesetzt. Eine Überprüfung der Maßnahmen zeigte erhebliche Mängel, insbesondere betreffend des Datenmaterials. Ein geplantes Gesetz soll die Plattformen zukünftig auch rechtlich zur Verantwortung ziehen.

Abstract: Begriffsdefinitionen für die Berufsbezeichnung des Influencers reichen von Konzepten, die einen stärkeren Fokus auf die Reichweite legen, bis hin zu Definitionen, die über die Werbepartnerschaften gemacht werden. Im alltäglichen Sprachgebrauch verbinden wir mit dem Begriff jedoch eher bestimmte Stereotypen, die für uns das Wesen von Influencer:innen ausmachen. Diese greifen mit ihrer Einflussnahme mittlerweile in sämtliche Lebensbereiche der Zuschauer:innen ein.

In den klassischen Massenmedien bestimmen sogenannte #Gatekeeper über die Themen und Nachrichten, die ausgestrahlt und publiziert werden. In der digitalen Öffentlichkeit nehmen sich neben den Plattformen selbst auch Influencer:innen dieser Rolle an. Diese können durch ihre große Reichweite und Einflussnahme auch als digitale Meinungsführer:innen bezeichnet werden.

In den Strukturen der sozialen Medien verkompliziert sich das Kommunikationsmodell, indem jeder und jede zeitgleich die Rolle des Senders und des Empfängers einnimmt. Durch die Auflösung der gewachsenen Strukturen der bisherigen #Nachrichtenselektion, geraten die gemeinsamen Annahmen von Konstrukten der Realität und der Wirklichkeit in Widersprüche. Auch digitale Möglichkeiten der Täuschung und der Manipulation besitzen ein großes Potenzial das Gemeinwesen zu verunsichern und zu destabilisieren.